Diabetes Behandlung: Therapieformen im Überblick

Genauso vielfältig wie die Ursachen und Entstehungsmechanismen von Diabetes ist auch die Behandlung. Dabei geht es vor allem darum, den Blutzuckerspiegel in Griff zu bekommen, um Folgeerkrankungen vorzubeugen.

3 Stufen der Diabetes Typ 2 Behandlung

Das oberste Ziel einer Diabetes Behandlung ist es, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant im Normalbereich (Was ist ein normaler Blutzuckerwert?) zu halten. Dadurch sinkt das Risiko für viele Folgeerkrankungen. Diabetes Typ 2 ist im Anfangsstadium vereinzelt heilbar. Ist die Erkrankung aber bereits weiter fortgeschritten, begleitet sie viele Betroffene ein Leben lang. [1]

Die Behandlung von Diabetes Typ 2 erfolgt dabei stufenweise: [1]

  1. Veränderung der Lebensgewohnheiten
  2. Blutzuckersenkende Medikamente
  3. Andere Medikamente und Insulin

Je nach Erfolg der Diabetes Behandlung wird diese stetig angepasst. Sind die Blutzuckerwerte stabil, können Diabetiker:innen manchmal sogar wieder eine Stufe zurückgehen. Schlägt die Behandlung jedoch nicht gut an, kommen Maßnahmen der nächsten Therapiestufe zum Einsatz.

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Unterscheidung: Diabetes Typ 1 Behandlung

Diabetes Typ 1 und Typ 2 haben zwar die gleichen Symptome, entstehen aber auf unterschiedliche Art und Weise. Das spiegelt sich auch in der Diabetes Behandlung wider: Da bei Typ 1 Diabetes das Immunsystem die insulinproduzierenen Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, sind Typ 1 Diabetiker:innen immer auf eine Insulintherapie angewiesen. ➚ Hier liest du mehr über Diabetes Typ 1.

Diabetes Behandlung ohne Medikamente: Veränderung des Lebensstils

Neben einer genetischen Veranlagung gehört ein inaktiver Lebensstil zu den größten Risikofaktoren für eine Diabetes Erkrankung: Übergewicht, wenig Bewegung und eine zuckerreiche Ernährung sorgen dafür, dass die Körperzellen mit der Zeit immer weniger auf Insulin reagieren. Im Umkehrschluss können Betroffene diese sogenannte Insulinsensitivität wieder steigern, indem sie Übergewicht abbauen, mehr Sport treiben und sich ausgewogen ernähren.

Diverse Studien zeigen, dass eine langfristige Gewichtsabnahme und ein aktiver Lebensstil  zu einem normalen Blutzuckerspiegel führen. Die Betroffenen waren also wieder symptomfrei. Gewicht zu verlieren und einen gesunden Lebensstil zu führen, zählt also zu den effektivsten Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes Typ 2. [2, 3]

Diese Maßnahmen sind allerdings nur solange erfolgsversprechend, wie die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert. Ist der Diabetes Typ 2 bereits weit fortgeschritten, haben diese Maßnahmen meist keine Wirkung mehr. [1, 4]

Diabetes Behandlung mit Medikamenten

Abnehmen und eine Ernährungsumstellung erfordern Zeit und Willensstärke. Außerdem sind sie nicht immer ausreichend, um die Blutzuckerwerte genug zu senken, damit keine Schäden an den Blutgefäßen entstehen. In Absprache mit einer Facharztpraxis für Diabetologie entscheidet ihr, wann und ob es sinnvoll ist, blutzuckersenkende Medikamente einzunehmen. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von sogenannten Antidiabetika: [5, 6]

  • Metformin ist das am häufigsten verschriebene und am besten untersuchte Antidiabetika. Es hat nur wenige Nebenwirkungen und verringert die Menge an Zucker, die der Körper selbst in der Leber herstellt. Zudem fördert es die Verarbeitung von Zucker und den Fettstoffwechsel. Dadurch hilft es sogar beim Abnehmen. Allerdings eignet sich Metformin nicht für Menschen mit einer Herz- oder Nierenschwäche.
  • Sulfonylharnstoffe fördern die Insulinproduktion des Körpers. Dadurch werden Blutzuckerspitzen besser selbst reguliert. Es kommt allerdings auch häufiger zu einer Unterzuckerung. Leider wird der Wirkstoff nicht immer gut vertragen.
  • Glinide und Gliptine steigern ebenfalls die Insulinproduktion. Langfristig können sie als Nebenwirkung allerdings zu einer Gewichtszunahme führen.
  • Flozine (SGLT-2-Hemmer) sorgen dafür, dass mehr Zucker über den Urin ausgeschieden wird und der Blutzuckerspiegel dadurch sinkt. Bei Frauen erhöhen sie allerdings das Risiko für Scheidenpilze. Außerdem kann das Blut durch sie übersäuern.

Diabetes Behandlung mit Insulin – das letzte Mittel

Sorgen weder eine Gewichtsabnahme noch die genannten Medikamente für einen (fast) normalen Blutzuckerspiegel, können sich Diabetiker:innen auch direkt das blutzuckersenkende Hormon Insulin zuführen. Da es im Magen zerstört werden würde, geht das nicht als Tablette. Insulin muss gespritzt werden. Im Laufe der Erkrankung sind immer mehr Betroffene auf die Insulintherapie angewiesen, weil die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse mit der Zeit ausbrennen und dann nicht mehr ausreichend Insulin herstellen können. [4, 6]

Wer behandelt Diabetes?

Für Diabetiker:innen ist die Hausarztpraxis die erste Anlaufstelle. Hier wird regelmäßig mittels Blutabnahme der Blutzuckerspiegel kontrolliert. Das ist wichtig, um zu wissen, wann die Diabetes Therapie angepasst werden muss. Manche hausärztlichen Praxen haben genug Fachwissen, um Diabetes eigenständig zu behandeln. Wird es komplizierter, werden sie dich an eine diabetologische Fachpraxis überweisen. Diabetes-Berater:innen sind die richtige Adresse, wenn du Hilfe bei einer Ernährungsumstellung oder im alltäglichen Umgang mit der Erkrankung brauchst. [7]

Bei komplizierten Fällen wird Diabetes auch stationär im Rahmen einer Kur oder Reha-Maßnahme behandelt. Anlass für eine Diabetes-Kur ist zum Beispiel die Umstellung deiner Therapie auf eine Insulinpumpe oder du benötigst Hilfe bei der Ernährungsumstellung oder beim Abnehmen. In deiner Arztpraxis für Diabetologie kannst du dich informieren, ob eine Reha das Richtige für dich sein könnte. [7]

Welche Ärzt:innen behandelt Diabetes?

Erste Anlaufstelle bei Verdacht auf Diabetes ist immer die hausärztliche Praxis. Zur Behandlung solltest du eine Facharztpraxis für Endokrinologie und Diabetologie aufsuchen. Dein Hausarzt oder deine Hausärztin stellt dir die entsprechende Überweisung aus, sofern sie nicht selber über das nötige Fachwissen verfügen.

Wie sieht die Behandlung von Diabetes Typ 2 aus?

Im Idealfall wird die Diabetes Behandlung genau auf dich und dein Risikoprofil zugeschnitten. Dabei erfolgt die Diabetes Therapie immer stufenweise: Am Anfang stehen Veränderungen des Lebensstils mit mehr körperlicher Aktivität, einer ausgewogeneren Ernährung und einer Reduzierung des Körpergewichts. Reicht das nicht aus, um den Blutzuckerspiegel wieder in den Normalbereich zu bringen, kommen Antidiabetika und später das körpereigene blutzuckersenkende Hormon Insulin zum Einsatz.

Wie wird Diabetes Typ 2 mit Medikamenten behandelt?

Der durch Diabetes Typ 2 erhöhte Blutzuckerspiegel lässt sich häufig mit sogenannten Antidiabetika senken. Am häufigsten wird Metformin verordnet. Es verringert die körpereigene Zuckerproduktion in der Leber und fördert den Zuckerabbau in den Körperzellen. Weitere Wirkstoffe kurbeln zum Beispiel die Insulinproduktion an und helfen dadurch bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels.

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