Insulinpumpen: Funktion, Vorteile und Kosten 

Wenn das Insulinspritzen zur Herausforderung wird, kann eine Insulinpumpe helfen. Das kleine Gerät lässt sich programmieren und versorgt den Körper rund um die Uhr automatisiert mit der richtigen Menge Insulin. Hier erfährst du, wie die Insulinpumpe funktioniert und für wen sie sich eignet.
Person ält eine Insulinumpe in der Hand

Wie funktioniert die Insulinpumpe?

Eine Insulinpumpe ist ein kleines elektronisches Gerät, das direkt am Körper getragen wird und genau auf den individuellen Insulinbedarf von Diabetiker:innen programmiert werden kann. Über eine feine Kanüle und einen kleinen Schlauch wird regelmäßig eine präzise Menge kurz wirksames Insulin in das Unterhautfettgewebe abgegeben. Damit übernimmt die Pumpe die Funktion der Bauchspeicheldrüse und sichert die Basisversorgung mit Insulin, auch Basalrate genannt [1]. So bleibt der Blutzuckerspiegel Tag und Nacht stabil.

Die Insulinpumpe bietet auch die Möglichkeit, vor einer Mahlzeit per Knopfdruck eine Extraportion Insulin (Bolusgabe) zuzuführen oder die Abgabe beim Sport kurzfristig zu drosseln. Dies sorgt dafür, dass die zugeführte Glukose aus der Nahrung direkt in die Zellen gelangt und eine Unterzuckerung bei körperlicher Anstrengung vermieden wird.

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Für wen ist eine Insulinpumpe geeignet?

Die automatische Insulindosierung mittels Pumpe wird in der Regel Patient:innen mit Diabetes Typ 1 verordnet und von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie unterstützt die intensivierte Insulintherapie (ICT) und ist besonders für Kinder und Jugendliche von Vorteil, da es ihnen oft schwer fällt, ihren Tagesablauf genau zu planen und ihr Diabetes-Management zu überwachen.

Für Menschen mit Diabetes Typ 2 beginnt die Behandlung üblicherweise mit einer Änderung der Lebens- und Essgewohnheiten sowie der Einnahme blutzuckersenkender Medikamente (Antidiabetika). Eine Insulinpumpe kommt zum Einsatz, wenn klassische Therapiemaßnahmen keinen stabilen Blutzuckerspiegel ermöglichen [3].

Welche unterschiedlichen Insulinpumpen gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen von Insulinpumpen: schlauchgebundene Pumpen und Patchpumpen.

  • Schlauchgebundene Insulinpumpen müssen nicht direkt auf der Haut getragen werden; sie können auch am Gürtel befestigt oder in der Hosentasche getragen werden. Ein feiner Schlauch transportiert das Insulin von der Pumpe über eine Kanüle in den Körper.
  • Patchpumpen (Pflasterpumpen) werden direkt auf die Haut geklebt und benötigen keinen Schlauch. Sie sind kleiner und leichter als schlauchgebundene Pumpen und werden über ein separates Handset bedient.

Insulinpumpe mit Sensor kombinieren

Moderne Insulinpumpen können mit einem Glukosemessgerät kombiniert werden, das kontinuierlich den Blutzuckerspiegel überwacht. Dieses System, auch Hybrid-Closed-Loop-System (HCL) genannt, passt die Insulinabgabe automatisch an Schwankungen im Blutzuckerspiegel an und kann bei ungewöhnlichen Werten Alarm geben.

Vorteile einer Insulinpumpentherapie

Eine Insulinpumpe ermöglicht eine flexiblere Tagesgestaltung, da sie sich an den persönlichen Rhythmus des Insulinbedarfs anpasst. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen mit starken Blutzuckerschwankungen, Schichtarbeitende oder Kinder. Die Pumpe befreit von der Notwendigkeit, Insulin mehrmals täglich zu spritzen, und in Kombination mit einem Glukosemessgerät entfällt oft auch das regelmäßige Blutzuckermessen [2].

Einschränkungen einer Insulinpumpe

Die Insulinpumpe wird rund um die Uhr am Körper getragen. Eine sorgfältige Pflege und regelmäßige Wartung der Insulinpumpe sind essentiell, um ihre zuverlässige Funktion sicherzustellen. Dazu gehören das regelmäßige Austauschen von Insulinampullen, Kanüle und Schlauch sowie das Aufladen oder Wechseln der Batterien, um technische Störungen zu vermeiden. 

Das sichere Programmieren und Bedienen der Pumpe wird gemeinsam mit dem Diabetes-Team geübt. Auch das Setzen der Kanüle wird dabei ausführlich trainiert. Die beiden wichtigsten Risiken einer Insulinpumpe sind:

  1. Entzündungen oder Hautreizungen an der Einstichstelle: In diesem Fall muss die Kanüle neu positioniert und die betroffene Stelle versorgt werden.
  2. Technische Defekte: Das Gerät kann ausfallen. Deshalb sollte immer ausreichend Insulin zum Spritzen mitgeführt werden.

Häufige Fragen zur Insulinpumpe

Welches Insulin wird in einer Pumpe verwendet?
Für Insulinpumpen wird kurzwirksames Insulin genutzt, das in sehr kleinen, regelmäßigen Dosen abgegeben wird. So ist der Grundbedarf an Insulin Tag und Nacht gedeckt [2].

Wie funktioniert die Insulinpumpe bei einer Mahlzeit?
Bei einer Mahlzeit setzen die Nutzer:innen per Knopfdruck eine Extraportion Insulin frei, um die Glukose aus der Nahrung zu verstoffwechseln.

Ist eine Insulinpumpe schmerzhaft?
Die Kanüle der Insulinpumpe ist sehr fein. Das Einsetzen unter die Haut wird schnell zur Routine. Nach dem leichten Stich, der alle zwei bis drei Tage erfolgt, sollte die Kanüle keine weiteren Schmerzen mehr verursachen.

Wie wird eine Insulinpumpe programmiert?
Das richtige Einstellen der Pumpe erfolgt in sorgfältiger Abstimmung mit dem Diabetes-Team oder einer Diabetolog:in. 

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