Diabetische Nephropathie

Die diabetische Nephropathie entsteht, wenn Nierengefäße durch einen chronisch erhöhten Blutzucker geschädigt werden. Besteht bei dir eine Diabetes-Erkrankung, solltest du deine Nieren regelmäßig kontrollieren lassen. Hier erfährst du, wie du eine Nierenschädigung erkennen und vorbeugen kannst.
Arzt hält das Modell einer Niere in die Kamera

Was ist die diabetische Nephropathie?

Die diabetische Nephropathie ist eine fortschreitende Nierenschädigung, die als Folge eines chronisch erhöhten Blutzuckers auftritt. Sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetiker:innen können betroffen sein. Die Erkrankung verläuft in Stadien und kann zum vollständigen Funktionsverlust der Nieren führen. [1,2]

Die Rolle der Nieren im Körper

Die Nieren sind essenziell für die Regulierung des Salz-Wasser-Haushalts und die Blutreinigung. Sie filtern überschüssige Salze, Harnstoff und Giftstoffe aus dem Blut, die anschließend über den Urin ausgeschieden werden. Bei einer Nephropathie werden diese Funktionen durch strukturelle Schäden des Nierengewebes beeinträchtigt. Oxidativer Stress und entzündliche Prozesse fördern die Zerstörung der Nierenzellen und können eine Vernarbung (Fibrosierung) verursachen. [2,3]

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Häufigkeit und Risikofaktoren

Die diabetische Nephropathie ist in Deutschland die häufigste Ursache für Nierenversagen. Etwa 50 % aller Diabetiker:innen entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine Nierenschädigung. Ein fortgeschrittenes Stadium tritt häufig nach 10–25 Krankheitsjahren auf. Erbliche Veranlagung und Risikogene beeinflussen die Wahrscheinlichkeit einer Nephropathie. [1,3]

Weitere Risikofaktoren

Zusätzlich zu Diabetes mellitus erhöhen die folgenden Faktoren das Risiko:

  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Übergewicht
  • Übermäßiger Proteingehalt der Nahrung
  • Familiäre Vorbelastung [2,4]

Zusammenhang zwischen Diabetes und Nephropathie

Chronisch erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) schädigen langfristig das Gefäßsystem, einschließlich der Nieren. Bei Diabetes verbleibt Zucker im Blut, da Insulin entweder nicht ausreichend produziert wird oder die Insulinwirkung gestört ist. Dies führt zur Schädigung der Nierengefäße, wodurch Proteine unkontrolliert ausgeschieden werden. [2,4]

Symptome der diabetischen Nephropathie

In den frühen Stadien sind die Symptome oft unspezifisch. Du könntest dich müde fühlen, weniger leistungsfähig sein oder Wassereinlagerungen (Ödeme) bemerken. Typische Symptome im fortgeschrittenen Verlauf sind:

  • Juckreiz
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Albuminurie (Albumin-Protein im Urin)
  • Blutarmut

Ein hoher Blutzucker lässt sich auch durch eine Glukosurie (Zuckerausscheidung im Urin) nachweisen. Die Nierenschwelle für Glukose liegt bei 150–200 mg/dl. Werte darüber deuten auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin. [2,4]

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Stadien der Erkrankung

Ärzt:innen unterteilen die diabetische Nephropathie in fünf Stadien:

  • Stadium 1: Die Nieren sind noch voll funktionstüchtig, aber erste Schäden wie Albuminurie (Albumin im Urin) können nachweisbar sein.
  • Stadium 2–4: Fortschreitender Funktionsverlust der Nieren mit abnehmender glomerulärer Filtrationsrate (GFR).
  • Stadium 5: Endstadium mit Nierenversagen. Eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation) wird notwendig.

Die GFR gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute filtern können. Werte über 90 ml/min gelten als normal, während im Endstadium die GFR unter 15 ml/min fällt. [2,3]

Behandlung und Prävention der diabetischen Nephropathie

Ein stabiler Blutzucker im Zielbereich ist entscheidend. Der HbA1c-Wert sollte unter 7,5 % liegen, um das Risiko für Nierenschäden zu minimieren. Diabetes Typ 2 kann oft durch Lebensstiländerungen wie ausgewogene Ernährung und Bewegung verbessert werden. Bei Bedarf erfolgt eine medikamentöse Behandlung mit oralen Antidiabetika oder Insulin. [2,4]

Weitere Präventionsmaßnahmen

  • Regelmäßige Kontrolle von Albumin im Urin und der GFR
  • Normalisierung des Blutdrucks
  • Verzicht auf Rauchen
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Moderater Konsum von Salz und Proteinen [2,4]

Therapie im fortgeschrittenen Stadium

Falls die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist, wird eine Nierenersatztherapie erforderlich:

  • Dialyse: Regelmäßige Blutreinigung.
  • Nierentransplantation: Ersatz der geschädigten Niere durch ein Spenderorgan. [2,3,5]

Quellen

[1] Diabetesde.org. Nierenerkrankung (Nephropathie). Diabetesde.org. https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/begleiterkrankungen_bei_diabetes/nierenleiden

[2] Müssig K., Jandeleit-Dahm K. (2021). Diabetische Nephropathie: Wie sich Diabetes auf die Nieren auswirkt. Diabinfo.de. https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/nieren.html

[3]Wolf G., Mertens P. R. (2014). Diabetische Nephropathie https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/dgim-innere-medizin/diabetische-nephropathie?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54676-1_54

[4] Möser C. Diabetische Nephropathie. Diabinfo.de. https://www.diabinfo.de/fachkreise/diabetesberaterinnen-und-berater/folgeerkrankungen/nieren.html

[5] Wanner C., Lopau K. (2020). Diabteische Nephropathie – die Rolle der Niere. Dtsch Arztebl. https://www.aerzteblatt.de/archiv/213987/Diabetische-Nephropathie-Die-neue-Rolle-der-Niere

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