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ToggleWas ist das Metabolische Syndrom?
Für das Metabolische Syndrom gibt es verschiedene Definitionen, die sich ähneln, jedoch nicht gleich sind. Eine populäre Definition des internationalen Diabetesverband (IDF) ist [1]:
Taillenumfang bei Männern > 94 cm oder > 80 cm bei Frauen sowie mindestens zwei der folgenden Faktoren:
- Erhöhter Nüchternblutzucker über 5,6 mmol/L (100 mg/dl) oder diagnostizierter Diabetes
- Niedriger HDL-Cholesterin < 1.0 mmol/L (40 mg/dl) oder medikamentöse Behandlung für HDL-Cholesterin
- Erhöhte Triglyceride > 1,7 mmol/L (150 mg/dl) oder medikamentöse Behandlung erhöhte Triglyceride
- Blutdruck > 130/85 mmHg oder medikamentöse Behandlung für Bluthochdruck
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Für den medizinischen Laien sind folgende Angaben geeignet:
- Erhöhter Taillenumfang (abdominelle Adipositas)
- Erhöhter Nüchternblutzucker / Insulinresistenz
- Fettstoffwechselstörung
- Bluthochdruck
Diese vier pathophysiologischen Zustände gelten als Diagnosekriterien und begünstigen weitere Erkrankungen [1,2]. Das Metabolische Syndrom wird umgangssprachlich auch als “Wohlstandssyndrom” bezeichnet. Der Begriff „Wohlstandssyndrom“ kommt durch das Überangebot an kcal-reicher Nahrung, das Vorhandensein von Übergewicht und Adipositas sowie der überwiegend inaktive Lebensstil in westlichen Ländern. Genussmittel wie Alkohol und Nikotin gelten als zusätzliche Risikofaktoren. Einen negativen Einfluss auf den Krankheitsausbruch und -verlauf haben zudem Stress, Schlafmangel, bestimmte Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom bei Frauen und chronische Nierenerkrankungen [1,2]. Das metabolische Syndrom gilt als klassische Zivilisationskrankheit.
Zusammenhang zwischen Diabetes und metabolischem Syndrom
Die Grunderkrankungen im metabolischen Syndroms erhöhen das Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Ein Grund dafür ist z. B., dass sich die vier Erkrankungen/ Symptome aus dem metabolischen Syndrom gegenseitig begünstigen, hierbei spielen auch die Ursachen hinter den Grunderkrankungen (z. B. Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung, Übergewicht, genetische Disposition) eine Rolle.
Liegen bei dir erste Erkrankungen/ Symptome wie z. B. Bluthochdruck oder ein erhöhter Taillenumfang vor, lasse dich regelmäßig ärztlich untersuchen. Ein metabolisches Syndrom kann sich schleichend über mehrere Jahre entwickeln. Nicht immer müssen alle vier der genannten Kriterien vorhanden sein. Als stärkster Einflussfaktor für die Entwicklung von Insulinresistenz, erhöhtem Blutzucker, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck gilt der Taillenumfang und der damit einhergehende (zu) hohe Bauchfettanteil [2].
Symptome des metabolischen Syndroms
Da sich das metabolische Syndrom aus den genannten Grunderkrankungen zusammensetzt, sind die Symptome, die Symptome der jeweils zugrundeliegenden Erkrankung (erhöhter Taillenumfang, erhöhter Nüchternblutzucker, Fettstoffwechselstörung und/ oder Bluthochdruck).
Gesundheitliche Folgen des metabolischen Syndroms
Die gesundheitlichen Folgen des metabolischen Syndroms sind vielfältig und teilweise schwerwiegend. Darunter fallen z. B. krankhafte Veränderungen an den Blutgefäßen (Arteriosklerose), chronische Herzerkrankungen, Schlaganfälle/ Herzinfarkte, Gallensteine, Fettleber sowie Nierenerkrankungen [3]. Das metabolische Syndrom und die vier pathophysiologischen Zustände, die damit einhergehen, werden auch als “tödliches Quartett” bezeichnet.
Welche Therapie gibt es für das metabolische Syndrom?
Mit einer angepassten Ernährungsweise, einer Gewichtsreduktion und ausreichender Bewegung können die zugrundeliegenden Erkrankungen positiv beeinflusst werden oder sogar ganz verschwinden, das Risiko ernsthafter Folgeerkrankungen sinkt [2,4]. Daher ist die Gewichtsabnahme und Umstellung des Lebensstils die Basis der Therapie des metabolischen Syndroms [4]. Eine ausgewogene Ernährungsweise und ein aktiver Lebensstil sind der Schlüssel zur Gesundheit. Bauchumfang, Blutdruck und Blutzucker sollten zur Therapie- und Erfolgskontrolle regelmäßig kontrolliert werden.
Metabolisches Syndrom und Ernährung
Im Fokus steht eine bedarfsgerechte Ernährung, die reich an Ballaststoffen sowie proteinreichen Lebensmitteln (Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte) ist. Diese Ernährungsweise wirkt sich positiv auf das Gewicht, die Blutzucker und -fettwerte aus. Die Fettzufuhr ist ebenfalls wesentlich, hierbei steht eine gesunde Fettauswahl, die reich an einfach ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl, Rapsöl, Nüsse, Samen) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (fettreicher Seefisch, Leinsamen/ -öl, Walnüsse) im Vordergrund. Ungesunde Transfette, die in Gebäck, Frittiertem und Fastfood enthalten sind, sollten weitestgehend gemieden werden. Alkohol ist lediglich in geringem Maße geeignet.
Zur Orientierung findest du hier geeignete Ernährungsempfehlungen:
- Fokus auf naturbelassene Lebensmittel
- vielfältige, bunte Lebensmittelauswahl
- wenig hochverarbeitete Produkte
- bewusster Einsatz von Zucker und gesättigten Fetten
- viel Pflanzliches, tierische Produkte in Maßen
- gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen durch tägliches Gemüse und Obst
- gute Versorgung mit Proteinen aus u.a. Fisch, magerem Fleisch, Joghurt, Quark, Hülsenfrüchten
- regelmäßige Mahlzeiten
- Pausen zwischen den Mahlzeiten
- angemessene Portionen
- keine Verbote, alles in Maßen erlaubt
- 1,5 bis 2 Liter ungesüßte Getränke und Wasser am Tag
Quellen
[1] Alberti, K. et al. (2009). Harmonizing the metabolic syndrome: A joint interim statement of the International Diabetes Federation Task Force on Epidemiology and Prevention; National Heart, Lung, and Blood Institute; American Heart Association; World Heart Federation; International Atherosclerosis Society; and International Association for the Study of Obesity. Circulation, 120(16), 1640–1645. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.109.192644
[2] Saklayen, M. G. (2018). The Global Epidemic of the Metabolic Syndrome. Current Hypertension Reports, 20(2), 12. https://doi.org/10.1007/s11906-018-0812-z
[3] 2023. Metabolisches Syndrom. Gesund.bund.de, URL: (o. J.). Abgerufen 18. März 2024, von https://gesund.bund.de/metabolisches-syndrom
[4] Merkel, M. (2021). Metabolisches Syndrom–Warum es uns so schwerfällt abzunehmen. Die Gynäkologie, 54(10), 718–724.