Diabetes Symptome: Anzeichen erkennen

Diabetes mellitus verursacht verschiedene Krankheitserscheinungen, die durch einen überhöhten Blutzucker bedingt sind. Werden die Anzeichen jedoch übersehen, können schwere Organschäden die Folge sein. Hier lernst du die häufigsten Diabetes Symptome kennen.

Anzeichen und Krankheitssymptome von Diabetes

Ein Diabetes mellitus zeichnet sich durch überhöhte Blutzuckerwerte aus. Ursache ist sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch bei Diabetes Typ 2 ein Insulinmangel. Bei Typ 1 Diabetes wird von einem absoluten Insulinmangel gesprochen. Absolut bedeutet, dass kein (oder nur noch in sehr geringen Mengen) Insulin produziert wird.

Bei Typ 2 Diabetes liegt ein relativer Insulinmangel vor. Relativ bedeutet hier, dass entweder zu wenig Insulin produziert wird und/oder das Insulin nicht ausreichend wirken kann. Ohne Insulin kann der Körper die Glukose aus der Nahrung nicht verwerten. Der Transport der Glukosemoleküle in die Zellen ist gehemmt und der Blutzuckerspiegel steigt an. Die Symptome eines Diabetes mellitus entstehen.

Mediziner:innen unterscheiden bei der Zuckerkrankheit zwischen dem Diabetes Typ 1 und dem Diabetes Typ 2. Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der nach und nach die insulinproduzierenden Zellen durch körpereigene Immunzellen zerstört werden. 

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Weitaus häufiger kommt jedoch der Typ-2-Diabetes vor, der durch eine Insulinresistenz und eine Fehlfunktion der insulinproduzierenden Zellen gekennzeichnet ist. Die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin nimmt mit der Zeit ab. Als Ursachen gelten erbliche Gründe, eine Überversorgung mit Nahrung, Übergewicht und Bewegungsmangel.

Diabetes Typ 2 entwickelt sich in der Regel schleichend, während Diabetes Typ 1 sehr plötzlich mit hohen Blutzuckerwerten beginnt. [6]

Die Vorgänge im Körper bleiben zunächst unbemerkt. Bei Diabetes Typ 1 zeigen sich Diabetes-Symptome erst dann, wenn etwa 80 % der insulinproduzierenden Bauchspeicheldrüsenzellen zerstört sind [1]. Bei Diabetes Typ 2 kompensiert die Bauchspeicheldrüse zunächst die sich entwickelnde Insulinresistenz durch eine gesteigerte Insulinproduktion. Mit der Zeit erschöpft sich jedoch die Kapazität der Zellen, Insulin nachzuliefern und Diabetes-Symptome treten auf.

Die häufigsten Diabetes-Symptome

Die ersten Anzeichen für Diabetes bleiben von Betroffenen häufig unbemerkt. Auch kommt es vor, dass Symptome wie eine erhöhte Infektanfälligkeit zunächst nicht mit einem Diabetes in Verbindung gebracht, sondern zum Beispiel vermehrtem Stress zugeschrieben werden. Im Folgenden siehst du eine Auflistung typischer Diabetes-Symptome: [2, 3]

  • starker Durst
  • erhöhter Harndrang
  • Müdigkeit, Schwäche oder Schwindel
  • Potenzstörungen/Libidoverlust
  • auffällige Gewichtsabnahme trotz ausreichender Nahrungsaufnahme
  • Austrocknung und trockene Haut
  • Seh-, Konzentrations- oder Bewusstseinsstörungen
  • Wundheilungsstörungen
  • gehäuftes Auftreten von Infektionen (z. B. Harnwegsinfektionen und Pilzerkrankungen)

Beschreibung der Diabetes-Symptome

Bei einem klinischen Diabetes kommt es durch den hohen Glukosegehalt im Blut zu einer Ausscheidung des Zuckers über die Nieren. Der Urin ist stark zuckerhaltig, was Mediziner:innen auch als Glukosurie bezeichnen. Mit der Zuckerausscheidung geht dem Körper zugleich viel Wasser verloren. Ein typisches Symptom ist der erhöhte Harndrang (Polyurie). Der Wasserverlust bedingt die Austrocknung des Körpers, was mit einer verminderten Hautspannung, trockener Haut mit oder ohne Juckreiz und einer auffälligen Gewichtsabnahme einhergehen kann. Auch ein starker Durst (Polydipsie) tritt als Folge der hohen Wasserausscheidung auf.

Diabetiker:innen leiden außerdem an einem Energiemangel. Glukose aus der Nahrung, die normalerweise der Energieversorgung der Körperzellen dient, verbleibt im Blut. Die Folgen sind Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Schwindel oder eine Konzentrationsschwäche bis hin zur Bewusstseinstrübung. Wird der Energiemangel nicht durch eine Insulinzufuhr und die Wiederherstellung der Glukoseaufnahme bekämpft, beginnt der Körper damit, Fettreserven abzubauen. Im Blut sammeln sich Stoffwechselprodukte an, die zu einer Übersäuerung (Azidose) führen. Die Diabetische Ketoazidose ist eine lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung, die bei Diabetiker:innen zum Beispiel durch Stressfaktoren, Infektionen oder vergessene Insulingaben auftreten kann.

Ein hoher Blutzucker, der nicht korrigiert wird, führt zudem zu Schäden an Gefäßen und Nerven. Das Gefäß- und Nervensystem vieler Organe kann betroffen sein. Eine Minderdurchblutung und Empfindungsstörungen sind die Folgen. Typische Diabetes-Komplikationen wie die koronare Herzkrankheit, Sehkraftverlust, Impotenz, Nierenfunktions- und Wundheilungsstörungen sowie das diabetische Fußsyndrom resultieren daraus. [4]

Die Überzuckerung ist auch die Ursache für die Abwehrschwäche bzw. die Anfälligkeit für Infektionen. Häufig sind Haut, Lunge oder Harnwege betroffen. Bakterielle Erreger oder Pilze siedeln sich an. Eine Bekämpfung gestaltet sich oft langwierig und Rückfälle sind nicht selten.

Anzeichen für Diabetes – Unterschied Diabetes Typ 1 und Typ 2

Bei einem Diabetes Typ 1 kommt es vor, dass sich die Diabetes-Symptome plötzlich entwickeln. Nicht selten werden die Patient:innen mit einer starken Überzuckerung oder einer Stoffwechselentgleisung vorstellig. Der überwiegende Anteil der insulinproduzierenden Zellen ist zerstört und der Diabetes wird manifest (deutlich, erkennbar). Ist der Typ-1-Diabetes bestätigt, erfolgt eine sofortige Insulintherapie, die auch lebenslang beibehalten werden muss.

Bei Diabetes Typ 2 durchlaufen Patient:innen dagegen häufig ein Prädiabetes-Stadium. Prädiabetes ist eine Vorstufe des Typ 2 Diabetes, welches durch erhöhte Nüchternblutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Der Zucker-Stoffwechsel ist bereits gestört, es liegt aber noch kein Diabetes vor. Wird dies bei einem Routine-Check-up festgestellt, raten Ärzt:innen in der Regel zu einer Überprüfung und – falls nötig – Umstellung von Ernährungs- und Lebensweise. Mit der Reduktion von Übergewicht und regelmäßiger Bewegung lässt sich die Entwicklung der Erkrankung in vielen Fällen aufhalten.

Wie unterscheiden sich die Symptome bei Mann und Frau?

Die typischen Diabetes-Symptome treten bei Männern wie bei Frauen auf. Studien haben jedoch gezeigt, dass bei Männern aufgrund der Körperfettverteilung das Risiko für eine Diabetes-Erkrankung generell höher ist. Bei Frauen stellt dagegen das Vorliegen eines Schwangerschaftsdiabetes ein Risikofaktor für Diabetes Typ 2 dar.

Schützend wirkt bei Frauen das Hormon Östrogen. Erst bei abnehmender Östrogenproduktion im Alter steigt das Diabetesrisiko an. Obwohl bei Männern die Insulinempfindlichkeit allgemein niedriger ist als bei Frauen, kommt es bei ihnen seltener zu stressbedingten Gewichtszunahmen und zu einer Progression zur Insulinresistenz. [5]

Wie verhalte ich mich beim Auftreten von Diabetes-Symptomen?

Leidest du unter einem oder mehreren der oben beschriebenen Diabetes-Symptome, solltest du deinen Blutzucker kontrollieren lassen. Mit einer Blutuntersuchung bestimmen Ärzt:innen den Nüchternblutzucker sowie den Blutzuckerverlauf der letzten Wochen. Wird ein Diabetes mellitus oder das Risiko für die Erkrankung festgestellt, erhältst du Empfehlungen, wie du die Krankheit managen bzw. das Voranschreiten verhindern kannst.

Ein Diabetes Typ 1 ist mit einer lebenslangen Insulintherapie verbunden. In einer Diabetes-Schulung erfährst du, wie du die Insulindosis korrekt berechnest und auf was du in Zukunft achten musst. Bei einem Diabetes Typ 2 besteht die Chance, dass mit Gewichtsreduktion, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Sport die Balance zwischen Insulinempfindlichkeit und Insulinausschüttung wiederhergestellt wird.

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