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ToggleWas ist Diabetes Typ 2?
Bei Diabetes Typ 2 handelt es sich um eine Erkrankung des Stoffwechsels. Das Hormon Insulin, das für die Verwertung und den Transport von Kohlenhydraten (Zucker) zuständig ist, kann nicht richtig arbeiten. Dadurch sammelt sich immer mehr Zucker im Blut. [2]
Kohlenhydrate stecken z. B. in Brot, Süßigkeiten oder Nudeln. Chemisch gesehen sind Kohlenhydrate aneinander gekettete Zuckerteilchen. Diese werden vom Körper zerlegt, damit wir sie verwerten können. Das kleinste und für uns bedeutsamste Teilchen ist Glukose (Traubenzucker). Glukose gelangt in die Blutbahn, sodass der Blutzucker- oder auch Blutglukosespiegel ansteigt. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel bei Diabetes Typ 2 kann zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen.
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Insulinresistenz bei Diabetes Typ 2
Menschen mit Diabetes Typ 2 produzieren zwar Insulin, aber der Körper kann es nicht richtig nutzen. Es handelt sich dann um eine Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Zellen nicht mehr angemessen auf das noch produzierte Insulin reagieren. Die Zellen können so nicht genug Glukose aufnehmen, selbst wenn viel Insulin im Blut vorhanden ist. Um dies auszugleichen, produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, um die Zellen dazu zu bringen, Glukose aufzunehmen. Auf lange Sicht wird die Bauchspeicheldrüse so erschöpft. Sie produziert dadurch immer weniger Insulin. So kommt es zu einem dauerhaften Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Insulinresistenz ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von Diabetes Typ 2, da der Körper nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel richtig zu regulieren. Ein ständig erhöhter Blutzuckerspiegel kann zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Nierenschäden.
Wird Diabetes nicht behandelt, stellt die Bauchspeicheldrüse die Produktion von Insulin im Verlauf der Krankheit ganz ein. Nachdem sie jahrelang mehr Insulin produzieren musste, um die zunehmende Resistenz zu überwinden, brennen die Zellen regelrecht aus. Dann muss das Insulin von außen zugeführt werden. [2, 3]
Kurz erklärt: Was ist Insulin?
Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es sorgt dafür, dass der Körper Zucker aus dem Blut in die Zellen aufnimmt. In der Zelle wird die Glukose in Energie umgewandelt, die der Körper für seine Funktionen benötigt. Wenn zu viel Zucker im Blut ist, speichert Insulin die überschüssige Glukose zunächst in Leber und Muskel. Hier kann es bei Bedarf wiederverwendet werden. Insulin hilft so, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
➚ Hier erfährst du mehr über Insulin und seine Wirkung im Körper.
Wie entsteht Diabetes Typ 2
Der Lebenstil hat einen entscheidenen Einfluss auf die Entstehung von Diabetes. Bewegungsmangel und eine ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung können die Stoffwechselerkrankung verursachen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Übergewicht. Adipositas trägt dazu bei, dass die Zellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren. Daher fördert Übergewicht die Entstehung von Typ 2 Diabetes. Als besonders problematisch stufen Fachleute Fettdepots am Bauch ein. Es gibt auch Medikamente, die den Zuckerstoffwechsel verschlechtern. [2, 3]
Die Vererbung und die genetische Veranlagung spielen ebenfalls bei der Entstehung von Typ 2 Diabetes eine wichtige Rolle: Wenn ein Elternteil einen Diabetes Typ 2 entwickelt, vererbt er dies mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent an die Kinder weiter. Haben beide Eltern Diabetes Typ 2, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent. [3]
Symptome bei Diabetes Typ 2
Die Insulinresistenz bleibt oftmals lange Zeit unbemerkt. Erst wenn der Körper nicht mehr genügend Insulin produziert und der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist, kommt es zu ersten Symptomen: Die Energie in Form von Kohlenhydraten kommt nicht mehr genügend in den Zellen an. Betroffene fühlen sich häufig müde und antriebslos. Manchmal kommt es auch zu Übelkeit und Schwindel. [4]
Wird die Glukose aus dem Blut nicht ausreichend in die Körperzellen aufgenommen, muss sie über den Urin abtransportiert werden. Menschen mit nicht diagnostizierten Diabetes Typ 2 haben daher häufig vermehrten Durst. Sie trinken viel und müssen dadurch oft auf die Toilette. Im Urin lässt sich dann Zucker nachweisen. [4]
Häufige Anzeichen für Diabetes Typ 2:
- Häufiges Wasserlassen und Durst
- Erhöhter Hunger und Heißhungerattacken
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Sehstörungen und schlechte Wundheilung
Gesundheitliche Folgen von Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 geht im finalen Stadium mit Einschränkungen der Lebensqualität einher. Neben vielen Folgeerkrankungen muss im Endstadium täglich Insulin gespritzt werden. Diese Folgeerkrankungen gehen häufig mit Diabetes einher: [5]
- Herz- und Gefäßkrankheiten: Bei einem ständig erhöhten Blutzuckerspiegel werden die Gefäßwände beschädigt. Das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und die periphere arterielle Verschlusskrankheit, die Probleme bei der Durchblutung von Beinen und Füßen verursacht, steigt.
- Augen- und Nierenschädigungen: Das Sehvermögen kann bei lang anhaltenden erhöhten Blutzuckerspiegel beeinträchtigt werden. Auch die Nierenfunktion kann abnehmen.
- Nervenschäden: Der dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel kann Probleme mit den Nerven verursachen. Darunter fällt der diabetische Fuß – eine Kombination aus Nervenschäden und schlechter Durchblutung. Betroffene nehmen Schmerzen am Fuß nicht mehr wahr. Aus kleinen Druckstellen und Verletzungen entstehen dann große Wunden, die nur schwer heilen.
Verdacht auf Diabetes: Welche Ärzt:innen helfen?
Mit Verdacht auf Diabetes Typ 2 wendest du dich zunächst an deine:n Hausärzt:in. In einer Praxis für Allgemeinmedizin wird über deine Symptome gesprochen und dein Blutzucker gemessen. [2] Zur weiteren Diagnostik und Behandlung wird dich dein:e Hausärzt:in an eine Praxis für Endokrinologie und Diabetologie überweisen. Diese sind auf die Therapie von Typ 2 Diabetes spezialisiert.
➚ Lies mehr darüber, welche Blutwerte auf Diabetes oder Prädiabetes hindeuten.
Behandlung und Therapie bei Diabetes Typ 2
Welche Behandlungen und Therapien für Menschen mit Diabetes Typ 2 infrage kommen, hängt vom Stand der Krankheit ab. An erster Stelle stehen Veränderungen im Lebensstil – gerade wenn nur eine Insulinresistenz vorliegt und die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert.
Veränderung des Lebensstils bei Diabetes Typ2
Zu wenig Bewegung ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Diabetes Typ 2. Bewegung senkt den Blutzucker kurz- und langfristig. Deshalb hat regelmäßige Bewegung einen großen Einfluss darauf, Diabetes Typ 2 zu heilen oder zumindest zu verbessern, z. B. um das Spritzen von Insulin oder mehr Begleiterkrankungen zu vermeiden. Schon eine kleine Steigerung der Alltagsbewegung kann den Diabetes verbessern.
Auch eine Ernährungsumstellung hin zu einer ausgewogenen Ernährung ist ein Grundpfeiler der Diabetestherapie. Eine ausgewogene Ernährung vermeidet starke Blutzuckerschwankungen, Heißhungerattacken und kann bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion unterstützen. Wie weiter oben bereits beschrieben, trägt Adipositas dazu bei, dass die Körperzellen resistent gegenüber Insulin sind und weniger Zucker aufnehmen. Dadurch bleibt der Zucker im Blut, der Blutzucker ist dauerhaft erhöht.
Auch eine Verhaltensänderung spielt eine Rolle bei der Lebensstilanpassung als Therapie bei Diabetes Typ 2. Beispielsweise fördern Stress, emotionales Essen, Rauchen und schlechter Schlaf das Voranschreiten der Erkrankung.
Mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und weniger Körpergewicht (bei Übergewicht) können die Entwicklung der Krankheit verlangsamen, ganz aufhalten oder sogar wieder umkehren und heilen. [2, 3]
Medikamente bei Diabetes Typ 2
Wenn die Krankheit schon weiter fortgeschritten ist, kommen Medikamente zum Einsatz. Indem sie den Blutzuckerspiegel senken, beugen sie Folgeerkrankungen des Diabetes Typ 2, wie etwa Gefäß- und Nervenschäden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor. Diese Art von Medikamenten heißt Antidiabetika. Am häufigsten werden folgende Wirkstoffe verschrieben: [6]
- Metformin
- Sulfonylharnstoffe
- Glinide
- Gliptine (DPP-4-Hemmer)
- Flozine (SGLT-2-Hemmer)
Sind die Zellen bereits zu stark in Mitleidenschaft gezogen, müssen Menschen mit Typ 2 Diabetes Insulin spritzen, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. [6, 7]
Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Um dieses Risiko zu senken, werden häufig Medikamente gegen Bluthochdruck, zur Senkung des Cholesterinspiegels und Gerinnungshemmer verschrieben. [6]
Häufig gestellte Fragen
Welche Symptome hat man bei Diabetes Typ 2?
Da der Körper die Energie aus der Nahrung nicht mehr richtig verwerten kann, fühlen sich Betroffene häufig müde und antriebslos. Der erhöhte Blutzuckerspiegel kann Übelkeit und Schwindel verursachen. Außerdem haben sie vermehrten Durst und müssen häufiger auf Toilette, um die nicht aufgenommene Glukose wieder loszuwerden. Auch vermehrter Hunger und Heißhungerattacken können auftreten.
Was ist der Unterschied zwischen Diabetes Typ 2 und 1?
Typ 2 Diabetes beruht auf einer erworbenen Insulinresistenz, die langfristig die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse absterben lässt. Bei Typ 1 Diabetes herrscht ein absoluter Insulinmangel. Immunzellen greifen die Bauchspeicheldrüse an, wodurch kein Insulin mehr gebildet werden kann. Im frühen Stadium ist Diabetes Typ 2 noch umkehrbar, während bei Typ 1 Diabetes immer Insulin gespritzt werden muss.
Wie werde ich Diabetes Typ 2 wieder los?
Früh genug erkannt, kann die Insulinresistenz bei Diabetes Typ 2 verbessert oder wieder vollständig umgekehrt werden. Wer sein Gewicht reduziert, sich mehr bewegt und ausgewogener ernährt, kann das Fortschreiten der Krankheit aufhalten oder sogar wieder ganz gesund werden.
Quellen
[1] Deutsche Diabetes Gesellschaft (2022). Fakten zu Diabetes – Ein Überblick. https://www.diabetesde.org/system/files/documents/ddg_factsheet_stand_maerz_2022_f.pdf
[2] https://gesund.bund.de/diabetes-typ-2
[3] Hien, P., Böhm, B., Böhm, B., Claudi-Böhm, S., Krämer, C., & Kohlhas, K. (2013). Diabetes-Handbuch.
[4] https://diabetes.org/diabetes/type-2/symptoms
[5] Leitlinien & Praxisempfehlungen: Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (2022)
[6] Clinical Review of Antidiabetic Drugs: Implications for Type 2 Diabetes Mellitus Management
[7] Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels — Leitlinien.de.